Wärmedämmverbundsysteme: Aufbau und Montage


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Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) sind einfach zu verarbeiten und in der Investition recht günstig. Das macht sie auch bei Heimerkern so beliebt. Doch was genau ist überhaupt ein Wärmedämmverbundsystem? Wir geben eine Übersicht über Aufbau- und Montagearten.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:


  1. Was ist ein Wärmedämmverbundsystem?


  2. Aufbau und Materialien


  3. Montage eines Wärmedämmverbundsystems

Was ist ein Wärmedämmverbundsystem?

Wie die Worte „Verbund“ und „System“ sagen, handelt es sich um die Kombination mehrerer miteinander verbundener Baustoffe, nämlich:

  • Dämmung
  • Befestigung und
  • Oberflächenbeschichtung

Es gibt Hersteller, die Komplettsysteme anbieten oder Produzenten einzelner Komponenten, die in Kombination mit den Produkten anderer Hersteller bauaufsichtlich zugelassen sind. Nur diese Kombinationen funktionieren sicher, deshalb sollten Bauhandwerker die Komponenten nicht frei mischen.

Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyrol

Wärmedämmverbundsystem mit Polystyrol

Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyrol sind wirtschaftlich und schnell zu verarbei­ten.
Grafik: Knauf

Wärmedämmverbundsysteme unterscheiden sich vor allem durch die verwendeten Dämmstoffe, die wiederum verschiedene Montagearten erfordern. Bei Weitem am häufigsten kommt extrudiertes Polystyrol (EPS) zum Einsatz.

Neben Polystyrol werden auch Mineralwolle und Holzfasern häufig verwendet. Weitere Materialien sind beispielsweise Mineralschaum, Hanf oder Schilf.

Ökologisches Wärmedämmverbundsystem aus Holzfasern

Grafik: Steico

Die Dämmschicht ist bei diesem ökologischen WDVS aus Holzfasern, die Befestigung ebenfalls aus Holz. Darauf kommen eine Holzfaserplatte, Armierungsgewebe und Putz. (Grafik: Steico)

Foto: Steico

Wandaufbau eines ökologischen WDVS auf der Baustelle. (Foto: Steico)

Mineralisches Wärmedämmverbundsystem

Grafik: Liquid Pore

Schemazeichnung eines mineralischen WDVS

Foto: Liquid Pore

Platten aus Gips-/Kalkschaum sind laut Hersteller brandsicher, feuchteresistent und wärmespeichernd. Kleben genügt zur Befestigung.

Einen Vergleich der verschiedenen Dämmstoffe finden Sie hier:

Montage eines Wärmedämmverbundsystems

Die Dämmung, hier ist es Steinwolle, muss lückenlos aufgebracht werden.
Foto: Rockwool

Die Dämmung wird in rechteckigen Platten oder länglichen Lamellen geliefert. Die Elemente müssen dicht an dicht verlegt werden, um eine ununterbrochene Wärmedämmschicht zu gewährleisten. Durch jedes Leck geht Wärme verloren, und es kann sich Schimmel hinter dem Putz oder ein unschönes Streifenmuster auf der Fassade bilden.

Befestigt werden die Platten auf der Außenwand per Kleber, Dübel oder auf Schienen.

  • Kleben erfordert einen guten Untergrund und relativ leichte Platten.
  • Dübel werden eingesetzt bei schwereren Platten (etwa aus Mineralwolle oder Holzfasern), bei einer ungleichmäßigen Wandoberfläche oder wenn es sich um höhere Gebäude handelt.

Der Aufbau erfolgt in dieser Reihenfolge:

  1. Um Wärmelecks und unschöne Dübelflecken auf der Fassade zu verhindern, wird der Dübel häufig mehrere Zentimeter tief in die Dämmstoffplatte gesetzt und mit einem Dämmstoff-„Stöpsel“ verdeckt. So entsteht eine glatte, thermisch gleichmäßige Oberfläche.
  2. Auf diese wird der Unterputz mit einem eingelegten Armierungsgewebe aus Glasfaser oder Metall aufgebracht. Der Unterputz verbindet die Dämmelemente und verhindert Risse.
  3. Anschließend folgt der Oberputz, der für den Witterungsschutz verantwortlich ist. Statt Putz sind hier auch Klinkerriemchen oder andere dekorative Fassadenbeläge möglich.

Häufige Fehler bei Wärmedämmverbundsystemen werden bei den Anschlüssen und Fugen, etwa zu Fenster- oder Türöffnungen, gemacht. Ihre Ausführung sollte dem Fachmann überlassen und genau geplant werden, um keine Schäden zu riskieren.

Mehr dazu: Wärmedämmverbundsysteme: Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden.

Mehr Tipps zur Fassadendämmung

Weitere Informationen

  • Der VDPM (Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.) bietet auf seiner Website Broschüren zum kostenlosen Download an, zum Beispiel: “Der Ratgeber rund um die Außenwand”.
  • Die DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) bietet auf Ihrer Website www.sanieren-profitieren.de u.a. einen kostenlosen Energie-Check vom Architekten, Handwerker oder Energieberater.

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