Solarmodule für die Steckdose: Das sollten Sie beachten


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Seit 2018 ist in Deutschland die Installation sogenannter Balkonkraftwerke erlaubt. Das sind kleine, steckerfertig gelieferte Photovoltaikanlagen, mit denen auf einfache Weise selbst Strom erzeugt werden kann. Doch bei Kauf und Montage der Solarmodule für die Steckdose ist einiges zu beachten.

Das erfahren Sie in diesem Artikel:


  1. Was sind Balkonkraftwerke?


  2. Das ist vor der Installation zu beachten


  3. Wieviel kosten Solarmodule für die Steckdose?


  4. So funktioniert’s

Was sind Balkonkraftwerke?

Kleine Photovoltaikanlagen für die Steckdose werden unter dem Begriff „Balkonkraftwerke“ zusammengefasst. Anfangs nannte man die kleinen Solarmodule, die Strom am Netzbetreiber vorbei erzeugten, „Guerilla-PV-Anlagen“. Erst seit der im Mai 2018 veröffentlichten Vornorm DIN VDE V 0100-551-1 ist die Installation hierzulande erlaubt. Die Sets sind unter vielerlei Bezeichnungen wie etwa Stecker-Photovoltaik, Plug-In PV oder tragbare PV-Anlage im Fachhandel erhältlich und bestehen aus:

  • zwei bis vier PV-Modulen,
  • einem integrierten Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt,
  • einem Gestell zur Montage,
  • einer Steckverbindung als Leitung zur Steckdose und
  • gegebenenfalls einem Akku-Set zur Speicherung des nicht benötigten Stroms.

Achten Sie auf eine aussagekräftige Anleitung zur Montage!

Die Solarmodule für die Steckdose können auf Balkonen oder im Garten angebracht werden – und dies nicht nur von Hauseigentümern, sondern auch von Mietern. Bei einem Umzug können die Anlagen einfach ausgesteckt, abgebaut und mitgenommen werden.

Das ist vor der Installation zu beachten

Auch so können die Mini-Anlagen installiert werden – Hauptsache unverschattet.
Foto: MachDeinenStrom.de

Wollen Mieter die Solarmodule an der Balkonbrüstung, der Fassade, einem Carport oder am Dach befestigen, müssen sie die Zustimmung des Hauseigentümers einholen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Montageteile zum Montageort passen. Außerdem müssen alle Bauregeln und Baunormen für den jeweiligen Montageort eingehalten werden.

Schließlich müssen Sie Ihre kleine Solaranlage beim örtlichen Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur anmelden. Nennen Sie darin

  • den Beginn des Betriebsdatums,
  • Name, Modell- und Seriennummer der Plug & Play Anlage (am besten mit einem Link auf die Herstellerseite),
  • eine Liste der Bestandteile der Anlage.

Wieviel kosten Solarmodule für die Steckdose?

Die günstigsten Geräte bekommen Sie ab etwa 300 Euro. Da nach Expertenmeinung bis zu 20 Prozent der Stromkosten eines Haushalts eingespart werden können, machen sich die Solaranlagen für die Steckdose bereits nach wenigen Jahren bezahlt.

So funktioniert’s

Die kleinen Solaranlagen für die Steckdose arbeiten grundsätzlich nicht anders als ihre großen Pendants auf den Hausdächern. Der Unterschied: Statt ins öffentliche Netz eingespeist zu werden, wird der erzeugte Wechselstrom über eine Kabelsteckverbindung in eine Steckdose und somit ins Hausnetz eingespeist.

Haushaltsübliche Schutzkontaktsteckdosen (Schuko-Stecker) sind zwar zulässig, empfohlen werden aber spezielle Energiesteckdosen. Wer mehrere Miniatur-PV-Anlagen über eine Mehrfachsteckdose anschließt, riskiert die Überlastung der Stromleitung und damit einen Brand.

Solarfachleute nennen eine Anschlussleistung von 600 Watt als Grenze, bis zu der eine normgerechte Elektroinstallation nicht überlastet werden kann. Diese Leistung entspricht etwa 3 m² Modulfläche. Im Zweifel sollten Sie frühzeitig einen Elektronikfachmann zu Rate ziehen.

Mehr Tipps

Am einfachsten ist es, den erzeugten Solarstrom aus dem Balkonkraftwerk komplett in den Endstromkreis einzuspeisen und umgehend zu verbrauchen, also etwa eine Kühltruhe oder den Kühlschrank damit zu betreiben: Diese Geräte sind dauerhaft in Betrieb. In diesem Fall kommt man gut ohne einen Akku zur Zwischenspeicherung aus. Das angeschlossene Haushaltsgerät bekommt immer automatisch zuerst den selbst erzeugten Strom und zieht erst dann Strom aus dem Netz, wenn die Eigenproduktion nicht ausreicht.

Das Konzept der Mini-PV-Anlagen basiert komplett auf dem Eigenverbrauch. Eine Einspeisung ins öffentliche Stromnetz ist nicht vorgesehen, eine Vergütung für den erzeugten Strom gibt es nicht.

Geprüfte Sicherheit

Hängt eine Mini-PV-Anlage an der Steckdose, läuft der Stromzähler, der den Verbrauch aus dem Netz misst, deutlich langsamer. Deshalb wundert es nicht, dass die kleinen Solarpanels den Energieversorgern ein Dorn im Auge sind. Die Versorger warnen vor der technischen Unzuverlässigkeit oder gar Gefahren bei der Installation und im Betrieb. Zum Teil berechtigt – denn es sind tatsächlich wie bei vielen elektronischen Geräten nicht genormte und nicht sicherheitsgeprüfte Billigmodelle im Handel.

Um dem Verbraucherschutz gerecht zu werden, hat die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) einen Sicherheitsstandard erarbeitet. Auf der Basis umfangreicher Sicherheitsanalysen und mit Unterstützung weiterer Experten und Institutionen kennzeichnet der Solartechnik-Fachverband geprüfte Solarmodule mit einem Logo (siehe Bild).


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