Wohnmobil-Kauf auf Messen und beim Händler: 10 Messekauf-Tipps – plus gratis Checkliste


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Rabatte, Schnäppchen und Sonderangebote verlocken zum Kauf eines Wohnmobils auf der Messe. Wenn Sie ein paar Grundregeln beachten, sind Sie dabei auf der sicheren Seite.

Der Entschluss steht fest: Ein eigenes Reisemobil muss her. Allgemeingültige Empfehlungen aber greifen nur bedingt. Nur ein ganz persönliche Bewertungssytstem hilft in dieser Phase weiter. Die Messe Caravan Salon Düsseldorf ist für 10 Tage Europas größter Marktplatz für Wohnmobile. Nirgendwo kann man so viele Fahrzeuge direkt und live miteinander vergleichen – schon alleine deshalb lohnt der Besuch für Kaufwillige.


Jedoch sollten Sie beim Kauf eines Wohnmobils cool bleiben und sich schon vorab einige Grundfragen notieren: Was soll das Fahrzeug können? Mit wievielen Personen bin ich unterwegs? Und: Wie schwer darf das Fahrzeug sein und habe ich den passenden Führerschein?


Weiter unten haben wir für Sie die 10 wichtigsten Tipps notiert, damit Sie ihr Traum-Wohnmobil finden. Wer sich vorher die richtigen Gedanken gemacht hat, wird nicht so schnell der Versuchung erliegen, ein vermeintliches Schnäppchen zu schießen und hinterher feststellen, doch nicht beim richtigen Fahrzeug gelandet zu sein. Doch wie bewerte ich in der Fülle aller Angebote, Modelle und Messerabatte den Überblick?


Gratis-Download Checkliste für Wohnmobile

Der erste Eindruck ist nicht zwangsläufig der schlechteste. Das gilt bei der Partnerwahl genauso wie beim Kauf eines Reisemobils. Um die Entscheidung im letzteren Fall zu erleichtern, haben wir ein spezielles Bewertungssystem zusammengestellt (siehe Download). Mit der Hilfe dieser Checkliste können Sie die Wohnmobil-Modelle, die in die engere Wahl kommen, auf der Messe individuell bewerten und anschließend in aller Ruhe analysieren.


PDF

Hier Checkliste für die Kaufanalyse gratis herunterladen0,11 MByte


Kleiner Aufwand – große Hilfe: Mit der ausgefüllten Kaufanalyse lassen sich vergleichbare Modelle ganz individuell bewerten.


Einkauf

Messe Düsseldorf, DCHV, Archiv

Drucken Sie die Liste einfach mehrmals aus und füllen Sie für jeden möglichen Kandidaten die Checkliste aus. Das Punktesystem der Kaufanalyse kann dabei sehr aufschlussreich sein. Auf diese Weise lassen sich anhand persönlicher Ansprüche Schwerpunkte setzen und Fahrzeuge ganz gezielt miteinander vergleichen. Vor allem, wenn Sie hinterher die persönlichen Bewertungspunkte durch den ermittelten Gesamtpreis (Grundpreis plus Ausstattungsextras) teilen, bekommen Sie einen guten Überblick, wie viel Wunschmobil Sie tatsächlich für Ihr Geld bekommen.


10 Tipps für den Wohnmobil-Kauf auf der Messe

  1. Keine Spontankäufe: Auch die Details müssen stimmen, damit Sie auf lange Sicht zufrieden mit Ihrem Fahrzeug sind.
  2. Gewissenhaft vorbereiten: Erstellen Sie einen Anforderungskatalog für Ihr Wunschfahrzeug (siehe Kaufanalyse-Formular).
  3. Gut informieren: Messen sind die ideale Möglichkeit, um viele Wohnmobile in Augenschein zu nehmen – lassen Sie sich dabei genügend Zeit.
  4. Fragen stellen: Reden Sie mit den Verkäufern. Klären Sie zum Beispiel bei kleineren Herstellern ab, wie mit Gewährleistungsmängeln umgegangen wird: Müssen Sie zur Inspektion ins Werk fahren oder gibt es Partnerbetriebe?
  5. Den richtigen Händler wählen: Der Händler sollte bestenfalls aus der Nähe des eigenen Wohnsitzes kommen, damit man bei Problemen nicht erst durch die halbe Republik fahren muss.
  6. Nicht nur über den Preis reden: Lassen Sie sich zuerst in aller Ruhe das Fahrzeug erklären.
  7. Nicht blenden lassen: Überlegen Sie bei Lockangeboten mit umfangreichen Extras, ob Sie diese überhaupt benötigen.
  8. Nicht hetzen lassen: Lassen Sie sich nicht zu einem Vertragsabschluss drängen, nur weil ein besonders hoher Rabatt lockt, solche überstürzten Käufe können nach hinten losgehen.
  9. Abmachungen festhalten: Lassen Sie sich alle Übereinkünfte schriftlich geben, nur dann haben Sie im Zweifelsfall etwas in der Hand.
  10. Beachten Sie: Kaufverträge sind bindend* (Details siehe unten), ein generelles Rücktrittsrecht gibt es nicht.

*Vorsicht: Kleingedrucktes beim Wohnmobil-Kauf

Auf der Messe ein Wohnmobil zu kaufen, kann sich lohnen. Vorher sollte man bedenken, dass auf Messen abgeschlossene Kaufverträge nicht rückgängig gemacht werden können.


Verkäufer

Messe Düsseldorf, DCHV, Archiv

Nur bei einer gleichzeitig vereinbarten Finanzierung gelten andere Regeln – tritt der Kunde von der Kreditvereinbarung zurück, ist auch der Kaufvertrag hinfällig. In anderen Fällen kann der Verkäufer einen Schadenersatz bis zu 40 Prozent des Wertes geltend machen. Es sei denn, der Händler sichert ein zeitlich befristetes Rücktrittsrecht zu. Meist handelt es sich hierbei um einen Zeitraum von etwa zwei Wochen.


Über die gleiche Frist dehnen viele Firmen auch ihre Messekonditionen aus. Zeit genug, um den Wagen anzuschauen und dennoch von den günstigen Angeboten zu profitieren. Keinesfalls sollte man sich auf mündliche Zusagen einlassen. Was nicht im Kaufvertrag geschrieben steht, hat rechtlich keine Relevanz.


Bei Fahrzeugen, die von einer Messe weg als Ausstellungsstück gekauft werden, sollte klar sein, wer für mögliche Schäden aufkommt, die im weiteren Verlauf der Ausstellung entstehen.


Fehler vermeiden beim Messe-Kauf

Wenn Sie diese 10 Fehler vermeiden, steht dem erfolgreichen Kauf Ihres Wunschmobils auf der Messe nicht mehr viel im Weg.


Ohne Campingerfahrung loslegen: Völlig unbedarft ein Reisemobil zu kaufen, kann nach hinten losgehen. Jeder Camping-Neuling sollte mindestens ein Mal einen „Testurlaub“ im Mietmobil gemacht haben oder auf andere Art „Probe campen“. So kann man seine Ansprüche an das erste eigene Fahrzeug kennenlernen, und man sieht schnell, was einem wichtig ist und worauf man verzichten kann.



Wie viel Zuladung braucht man wirklich?

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Knappe Zuladungsreserven: In der 3,5-Tonnen-Klasse kommt eine Familie sehr schnell an die Grenzen der Zuladungsreserve. 500 Kilo klingen vielleicht erst einmal üppig, aber davon geht nicht nur das Körpergewicht der Passagiere ab, sondern auch Zubehör wie Markise oder Fahrradträger – und dann ist noch kein einziges Gepäckstück an Bord. Möglicherweise bleibt dann nur die Auflastung.


Falscher Führerschein: Mit bloßem Auge ist manchmal schwer zu erkennen, ob ein Reisemobil ein 3,5-Tonner ist oder nicht. 3,5 Tonnen sind jedoch die Grenze, bis zu der jeder, der nach 1999 seinen B-Führerschein gemacht hat, Fahrzeuge bewegen darf. Ist das Wunschmobil schwerer, muss man den C1-Führerschein nachmachen. Achtung: Mobile über 3,5 Tonnen dürfen maximal 100 km/h fahren.


Grundriss mit zu wenig Betten/Sitzen: Bei der Auswahl des eigenen Reisemobils ist das wichtigste Kriterium die Anzahl der Betten. Reicht Ihnen ein Fahrzeug mit nur zwei Betten tatsächlich aus? Spontane Besuche von Kindern, Enkeln oder Freunden sind dann schwierig. Zumindest ein weiteres umbaubares Bett sollte vorhanden sein. Mindestens genauso wichtig sind übrigens genügend sichere Gurtplätze.


Unnötige Pakete kaufen: Messepakete versprechen viel Ausstattung zu einem guten Preis. Die Frage ist nur: Will man diese zusätzliche Ausstattung überhaupt? Wer auch mit der Basisversion eines Reisemobils zufrieden ist, zahlt bei Paketen oft drauf und bekommt Zubehör, das er eigentlich gar nicht braucht und Zuladung raubt. Tipp: Vor dem Messebesuch eine Ausstattungswunschliste anlegen.


Lange Lieferzeiten ignorieren: Zwischen Kauf und Auslieferung kann viel Zeit verstreichen. Derzeit sind Lieferfristen von einem halben bis einem Jahr keine Seltenheit. Erkundigen Sie sich daher bei Vertragsabschluss nach dem Liefertermin, und lassen Sie sich diesen schriftlich bestätigen. Das gilt auch für alle anderen Absprachen. Ist einem die Liefer- zeitzu lang, kann man eventuell auf ein Modell zurückgreifen, das der Händler schon auf dem Hof stehen hat.



Reisemobile sind zum Listenpreis nur selten komplett ausstaffiert.

Kaufberatung

Kaufberatung zur Wohnmobil-Ausstattung

Welche Extras sollte man ab Werk bestellen?

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Zubehör nicht ab Werk bestellen: Ob Markise oder Insektenschutztür: Manches Zubehör ist so nützlich, dass man es am besten von Anfang an mit dabeihat. Jedes im Nachhinein in die Außenhülle gebohrte Loch, etwa bei der Nachrüstung von Dachfenster, Sat- oder Solaranlage, ist ein Risiko für die Dichtigkeit. Ein größerer Kühlschrank lässt sich schwer nachträglich einbauen. Besser also direkt ab Werk bestellen.


Rücktrittsrecht voraussetzen: Das Wunschmodell ist gefunden und es geht an den Vertragsabschluss? Dann unterschreibt der Käufer nun beim Händler die „verbindliche Bestellung“. Sie ist das bindende Angebot des Käufers auf Abschluss eines Kaufvertrages. Nimmt der Verkäufer das Angebot an, ist der Kaufvertrag geschlossen. Ein 14-tägiges Widerrufsrecht wie bei Online-Käufen gibt es nicht.


Fazit

promobil-Service-Redakteurin Anne Mandel rät zur Vorsicht vor Schnellschüssen: „Wichtiger als schnelle Rabatte ist ein guter Draht zum Händler. Der sollte aus der Nähe kommen und mit gutem Service punkten.“


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