Proben aus dem Frischwassersystem im Labor auf ihre Keimbelastung überprüfen lassen – das ist jetzt dank der Testbox für die Frischwasseranlage mit wenig Aufwand möglich. Und so funktioniert’s.
Kampf den Keimen, das hat sich die Firma ae-aqua auf die Fahnen geschrieben. Interessierte Leser erinnern sich: Mit dem Frischwasserfilter aus gleichem Hause hat promobil im vergangenen Jahr Testserien gefahren und auch Leser dazu eingeladen, an einer Praxiserprobung teilzunehmen. Sowohl Laborversuche als auch unsere Testergebnisse bestätigen die Wirksamkeit der Methode (siehe in unserem Artikel “Kampf den Keimen”).
Das A und O für gesundes Frischwasser ist jedoch eine saubere Wasseranlage. Und genau da liegt der Hund begraben. Im Vorfeld des Praxisversuchs hatten wir die Wohnmobile unserer Testleser untersuchen lassen, mit recht zwiespältigen Ergebnissen. In der Tat zeigte sich bei manchen Frischwassersystemen eine teils hohe Keimbelastung.
Ein neuartiges Testset gibt nun darüber Auskunft, wie es im Frischwassersystem ausschaut. Redaktion und Herstellerfirma haben lange getüftelt, wie ein solcher Test praxisgerecht und bezahlbar konzipiert werden kann. Mit einem simplen Teststreifen, der ins Wasser gehalten wird, ist es leider nicht getan. Die reale Keimbelastung kann nur unter Laborbedingungen ermittelt werden – das übernimmt ae-aqua. Dafür werden die Wasserproben definiert auf einen Nährboden aufgetragen. Das Ganze wandert danach in den Brutschrank, wo sich die Keime vermehren. Abschließend wird unter dem Mikroskop ausgezählt, wie viele davon zu finden sind. Je weniger, desto besser.
Entscheidend ist, dass die Proben nicht versehentlich mit Fremdkeimen belastet werden. Steriles Arbeiten ist gefragt. Im Testset sind dafür keimfreie Utensilien enthalten sowie ein bereits ans Labor adressierter Thermo-Freiumschlag. In diesem Artikel und in der Bildergalerie zeigen wir Schritt für Schritt, wie der Test im Detail funktioniert.
Sollte eine hohe Keimbelastung festgestellt werden, empfiehlt sich eine umfassende Systemreinigung, denn sonst sind die besten Methoden zur Konservierung von Frischwasser gleich von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Während sich Frischwassertanks – auch mechanisch – noch vergleichsweise gut reinigen lassen, liegt der Knackpunkt meist im Leitungssystem. Denn hier können sich im Laufe der Zeit sogenannte Biofilme bilden, die Keimen als ideale Wachstumsgrundlage dienen. In hartnäckigen Fällen reicht eine einzige Reinigung mit Spezialpräparaten nicht aus und Biofilme müssen quasi Schicht für Schicht eliminiert werden.
Wassertest-Box für die Frischwasseranlage
- Die keimfreien Handschuhe beim Anziehen nur an der hinteren Seite greifen. Danach möglichst keine Gegenstände im Umfeld mehr berühren, nicht an Haut oder ins Gesicht fassen.
- Die beigefügte Pipette mit Bedacht aus der sterilen Verpackung entnehmen und nur am hinteren Ende (roter Punkt auf der Hülle) berühren.
- Im Vorfeld (noch ohne Handschuhe) Zugang zum Tank frei machen, Deckel öffnen. Unter sterilen Bedingungen mit der Pipette beschriftetes Probenröhrchen bis knapp unter den Rand füllen.
- Probenröhrchen gut verschließen, Röhrchen und deren Deckel nur außen berühren, mit Röhrchen “Tank Probe 2” ebenso verfahren. Zwischenzeitlich nichts unnötig anfassen.
- Anschließend direkt am Wasserhahn zwei Wasserproben entnehmen. Teströhrchen und Schraubverschluss ebenfalls nicht innen berühren – gewissenhaft verschließen.
- Probenröhrchen noch mit Handschuhen in beigefügten Klarsichtbeutel geben, diesen verschließen und zusammen mit dem ausgefüllten Entnahmeprotokoll in den frankierten Thermo-Rücksendeumschlag stecken. Wichtig: diesen zusätzlich mit Versandsiegel abkleben.
- Im Labor werden Nährbodenträger mit den Proben geimpft und drei Tage bei 37 Grad Celsius bebrütet. Keime vermehren sich so unter Idealbedingungen.
- Je stärker die Proben belastet waren, desto mehr Bakterienhöfe bilden sich aus. Die Auszählung der keimbildenden Einheiten KBE erfolgt manuell unter dem Mikroskop.
Test-Set für Jedermann
Die wirksamste Frischwasserentkeimung bewirkt wenig, wenn Tank und Leitungssystem mit keimbelasteten Biofilmen kontaminiert sind. Um den Status der eigenen Wasseranlage zu analysieren, hat promobil in Zusammenarbeit mit ae-aqua ein Testverfahren konzipiert: den ae-aqua-Wassertest. In der Box sind alle nötigen Utensilien zur sterilen Probenentnahme sowie ein spezieller Freiumschlag zur Einsendung ins Labor enthalten. Im Preis von 49,50 Euro sind zudem die labortechnische Aufbereitung der Proben im Brutschrank sowie die bakteriologische Auswertung unter dem Mikroskop eingerechnet.
Infos unter: www.ae-aqua-shop.de