Wir stehen vor einer schwierigen Kaufentscheidung. Das von uns ausgewählte Reisemobil wird auf einem Alko-Fahrgestell mit Einzel- oder Tandemachse geliefert. Was ist die bessere Wahl?
Alexander Rülke, Heilbronn
Antwort:
Der wichtigste Vorteil des Tandemachsfahrgestells liegt in der höheren Zuladung. Bei Aufbauten mit mehr als sieben Meter Länge ist diese Variante meist schon deshalb die bessere Wahl. Hinzu kommt ein hervorragender Geradeauslauf und ein angenehmerer Federungskomfort als bei der Einzelachsvariante; was vor allem Hintensitzende zu spüren bekommen. Während ein einzelnes Rad beispielsweise ein Schlagloch fällt, gleichen die beiden dicht hintereinander liegenden Achsen die Unebenheit beinahe vollständig aus. Allerdings müssen mit Tandemachse auch ein paar Nachteile in Kauf genommen werden: Die hinteren Reifen radieren beim Rangieren auf festem Untergrund spürbar. Das schränkt die Wendigkeit ein und kann zu höherem Reifenverschleiß führen. Weitere Kostennachteile sind der höhere Anschaffungspreis und ein Zuschlag bei der Autobahnmaut in beliebten Urlaubsländern. So wird in Österreich wegen der Tandemachse eine erhöhte Lkw-Gebühr fällig. Auch in Frankreich rechtfertigen die drei Achsen bereits die Einstufung in die höchste Mautkategorie 4, die in gleicher Höhe auch für schwerste Lastzüge gilt.