Leserfragen zur Isolation im Wohnmobil: Wärmeisolationswerte und die richtige Dämmung


Zwei Leserfragen zum Thema Isolation. Experten erklären, welches Isolationsmaterial zu empfehlen ist und warum in den promobil-Testberichten keine Wärmeisolationswerte angegeben werden.


In der Heckgarage meines Wohnmobils sind Wand und Boden aus Siebdruckplatten gefertigt. Diese Platten möchte ich nun isolieren, um Kondensat im Winter zu vermeiden. Welches Isolationsmaterial würden Sie empfehlen? Und sollte ich dieses innen oder außen anbringen? 

fragt promobil Leser Peter Benzinger


Eine Dämmung von außen ist immer besser als von innen. Das Anbringen ist zwar meist aufwendiger und mit mehr Arbeit verbunden, doch dafür wird das Stauraumvolumen der Heckgarage nicht reduziert. Neben der Wärmedämmung muss die Isolierschicht auch mechanischen Einflüssen standhalten. Am Wagenboden können etwa Steine hochgeschleudert werden, auf der Innenseite können sperrige Ladegüter dagegenschlagen. Als Isoliermaterial sollten Sie daher stabilen Hartschaum wie Styrofoam oder Styrodur verwenden.



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Das ist in der Regel deutlich teurer als Styropor, aber eben auch nicht so weich und stoßempfindlich. Hartschäume saugen zudem keine Feuchtigkeit auf und bieten bei gleicher Profildicke noch bessere Dämmeigenschaften. Um Schäden an einer außen angebrachten Isolierung zu vermeiden, ist ein zusätzlicher Schutzanstrich oder eine Verkleidung mit einem Metallblech oder Kunststoffpanel empfehlenswert – zumindest in Bereichen, die in Fahrtrichtung liegen. Auch bei einer Dämmung von innen sollte nicht auf eine Schutzschicht verzichtet werden. Gut geeignet ist dafür zum Beispiel ein PVC-Bodenbelag oder eine robuste Riffelblechplatte aus Aluminium.



In Ihren Testberichten von Reisemobilen vermisse ich den Wärmeisolationswert. Wie schnell kühlt ein Wohnmobil aus oder erwärmt sich? Man könnte das Mobil mit einer Wärmebildkamera innen und außen ablichten. Sinnvoll erscheint mir auch die Angabe des verwendeten Isolationsmaterials und seiner Dicke.

fragt promobil Leser Wolfgang Hallmann


 In unseren Testberichten wird im Kapitel Aufbau die Konstruktion der Sandwichplatten an Dach, Wänden und Boden aufgeführt. Dabei geben wir auch an, welches Dämmmaterial in welcher Dicke zum Einsatz kommt.


Wie schnell ein Fahrzeug auskühlt, haben wir in der Vergangenheit schon mehrfach getestet. Dabei haben wir unterschiedlich konstruierte Fahrzeuge unter identischen Bedingungen auf gleiche Temperatur gebracht, die Heizung gestoppt und das Auskühlungstempo aufgezeichnet. Dabei ergaben sich zwar schon plausible Unterschiede, allerdings waren diese nicht so gravierend. In vielen Fällen sind nicht die gedämmten Flächen problematisch, sondern eher die Lücken oder Übergänge zu anderen Komponenten – etwa Fahrerhaus, Türrahmen oder Eckverbindungen etc. –, die als Wärmebrücken wirken. Mithilfe der Thermografie kann man solche Stellen auffinden und gezielt eine Verbesserung anmahnen. Jedes Testfahrzeug damit in vergleichbarer Weise zu untersuchen wäre aber nur mithilfe einer Klimakammer wirklich möglich.



Unser Bett verwandelt sich vor allem im Sommer in einen Schwitzkasten, wenn wir mit der Heizung darunter warmes Wasser bereiten. Besteht die Möglichkeit, den Boiler zu isolieren?

fragt promobil Leser Holger Fasel aus Marienberg


Es kommt häufig vor, dass die Heizung im Bettkasten unterkommt. Bei der Warmwasserbereitung kann das Wasser im Boiler dann einen regelrechten Hitzestau verursachen. Eine zusätzliche Isolation der Kombiheizung ist nicht zu empfehlen, da dadurch der Heizbetrieb negativ beeinflusst werden kann. Sie können lediglich durch die Bedienung die Hitzeabstrahlung verringern. Da die Abwärme im Aufheizbetrieb am stärksten ist, können Sie abends den Boiler aufheizen und dann die Heizung abstellen. Das Wasser dürfte morgens noch warm sein. Oder Sie erhitzen das Wasser erst dann, wenn Sie es definitiv auch brauchen. Die zehn bis zwölf Liter sind in ungefähr 25 Minuten heiß.



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