Kaufberatung zur Wohnmobil-Ausstattung: Welche Extras sollte man ab Werk bestellen?


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Wohnmobile sind zum Listenpreis nur selten komplett ausstaffiert. Mit welcher Grundausstattung Sie rechnen sollten, und welche Extras man besser direkt ab Werk bestellt. Eine Kaufberatung.

Welches Zubehör ist so praktisch oder wichtig, dass man es schon beim Neukauf ab Werk mitbestellen sollte? promobil verrät Ihnen das wichtigste Zubehör für Sicherheit, Technik und Aufbau, die man an Bord haben sollte.


Sicherheits-Ausstattung fürs Wohnmobil

An der Sicherheit sollte man nicht sparen, daher sind Airbags – im Pkw-Bereich seit Jahren Standard – kein Luxus, sondern ein notwendiges Extra. Viele Hersteller bieten den Airbag für den Co-Piloten nur optional, meist in einem separaten Paket an. Auf jeden Fall eine Investition, die sich lohnt. 



Kommt das Reisemobil ins Schlingern, greift die elektronische Stabilitätskontrolle ESP ein

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Kommt das Reisemobil ins Schlingern, greift die elektronische Stabilitätskontrolle ESP ein. Meistens ist sie nur in den Sicherheits-Paketen erhältlich.

Das elektronische Stabilitätsprogramm ESP ist, ähnlich wie der Beifahrer-Airbag, bei Pkws längst Pflicht – bei Reisemobilen aber noch nicht flächendeckend, geschweige denn serienmäßig angekommen. Wer die Wahl hat, ESP als Option mitzubestellen, sollte sie ergreifen, denn der elektronische Schleuderschutz kann in kritischen Situationen das Zünglein an der Waage sein, Unfälle vermeiden helfen oder die Folgen entschärfen.


Sicherheit während der Fahrt gewährt auch der Crash-Sensor für die Gasanlage. Sein großer Vorteil ist, dass während der Fahrt das Ventil der Gasflasche geöffnet bleiben kann, denn bei einem Unfall unterbricht das Gerät die Gaszufuhr. Ein sinnvolles Zubehör, das man am besten schon ab Werk installieren lässt. Im Zweifelsfall kann es aber auch nachgerüstet werden.


Ausreichend viele Gurtplätze sind die Voraussetzung, um auch Passagiere mitzunehmen. Neben Fahrer- und Beifahrerplatz sind meistens in der Sitzgruppe zwei weitere Sitzplätze vorhanden. Besteht die Möglichkeit, dass durch weiteren Nachwuchs oder Enkel vier Plätze nicht ausreichen könnten, sollte man eine mögliche Aufrüstung auf fünf oder gar sechs Gurtplätze unbedingt ab Werk machen lassen. Die Gurtböcke müssen mit dem Chassis verbunden sein, was im Nachhinein, wenn überhaupt, nur mit großem finanziellem Aufwand möglich ist. 



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Technik 

Der Fernseher gehört für viele Reisemobilisten einfach mit dazu, für guten Empfang sorgt die Satellitenanlage auf dem Dach. Damit das Signal auch beim TV-Gerät ankommt, müssen Leitungen verlegt werden. Das lässt man in Hinblick auf den Aufwand am besten schon im Werk machen.


Dasselbe gilt auch für Solaranlagen. Die Photovoltaikmodule benötigen ebenfalls Leitungen ins Fahrzeuginnere. Auch wenn man ein Modul erst später nachrüsten will, ist es vorteilhaft, die Leitungen schon zu haben. 


Neben dem praktischen Nutzen erhöht ein Tempomat auch den Wiederverkaufswert des Reisemobils.

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Neben dem praktischen Nutzen erhöht ein Tempomat auch den Wiederverkaufswert des Reisemobils.

Eine Klimaanlage im Fahrerhaus ist im Sommer ein Segen. Serienmäßig hat sie sich aber noch nicht überall durchgesetzt, genauso wenig wie der Tempomat. Vom praktischen Nutzen dieses Zubehörs abgesehen, haben sie noch einen weiteren Vorteil: Sie steigern den Wiederverkaufswert des Mobils. Im Hinblick auf die Verkaufschancen sollte man diese Investition daher tätigen. 


Unterhaltungsmedien wie Tablets oder Smartphones brauchen Strom. Damit beim Laden kein Engpass entsteht, ist eine ausreichende Anzahl an Steckdosen wichtig. Auch ihre Platzierung ist erheblich: In der Sitzgruppe sollte auf jeden Fall mindestens eine vorhanden sein. Neben 230-Volt-Steckdosen sind auch 12-Volt- und USB-Steckdosen von Vorteil. Man kann sie zwar nachrüsten, komfortabler ist es allemal ab Werk. 


Aus- und Aufbau

Guter Schlaf ist die halbe Miete für einen erholsamen Urlaub. Die Betten in Reisemobilen tragen dazu aber nicht immer bei: Dünne Matratzen oder fehlende Unterfederung sind der Entspannung abträglich. Zumindest einen Lattenrost sollte man sich gönnen, gelegentlich verstecken Hersteller diese Option in Ausstattungspaketen. 


Das Bad im Reisemobil ist vor allem dann essentiell, wenn man nicht auf die Sanitäranlagen des Stell- oder Campingplatzes ausweichen kann oder will. Damit die Nutzung des Bads kein Schlag ins Wasser wird, sollte man sich die Dusche genau ansehen. Bei den oft beengten Verhältnissen im Wohnmobilbad ist ein Duschvorhang unpraktisch, da er die unangenehme Tendenz hat, am Körper festzukleben. Wenn möglich daher immer eine feste Abtrennung wählen. 



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Wer auch im Winter unterwegs sein will, ist mit einem isolierten Abwassertank gut beraten. Ist das Grauwasser gegen Kälte geschützt, drohen keine Eisklumpen. Zur Not kann man den Abwassertank auch nachträglich mit einer Heizpatrone vor dem Einfrieren schützen. 


Die Beleuchtung im Aufbau haben viele Wohnmobilhersteller bereits auf stromsparende und langlebige LED-Lampen umgestellt. Hat man die Wahl zwischen diesen und einer herkömmlichen Halogen-Beleuchtung, sollte man zu den LEDs greifen. Auf längere Sicht fährt man damit sparsamer.


Die Rückfahrkamera mag wie Luxus erscheinen, aber sie ist ein unverzichtbarer Helfer beim Rangieren. Wer schon einmal versucht hat, alleine rückwärts mit einem großen Wohnmobil einzuparken, weiß das dritte Auge am Heck zu schätzen. Der Aufpreis macht sich schnell bezahlt, wenn dadurch kostspielige Rempler vermieden werden können. Wer noch zögert, sollte zumindest die Kabel ab Werk legen lassen, um später beim Nachrüsten nicht unnötig Löcher bohren zu müssen.


Eine Markise ist ein bewährter Schutz gegen Sonne und Regen und erweitert so den Wohnraum des Reisemobils ins Freie. Sie darf bei keinem Campingurlaub fehlen und wird daher am besten bereits ab Werk geordert – auch wenn man sie problemlos nachrüsten kann. Mit etwas Verhandlungsgeschick bekommt man sie beim Neukauf eines Fahrzeugs auch als Dreingabe vom Händler geschenkt. Einfach mal fragen, das kostet schließlich nichts. 


Mit einem Fahrradträger ist das liebste Freizeitgerät der Reisemobilisten immer mit auf Tour.

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Mit einem Fahrradträger ist das liebste Freizeitgerät der Reisemobilisten immer mit auf Tour.

Mit einem Fahrradträger ist das liebste Freizeitgerät der Reisemobilisten immer mit auf Tour. Klassischerweise kommen Heckträger zum Einsatz, die mehrere Räder aufnehmen können. Wer E-Bikes hat, muss aber auf die Traglast achten, da diese Fahrräder deutlich schwerer sind als herkömmliche. Ähnlich wie bei der Markise kann der Träger auch Gegenstand der Preisverhandlungen sein. 


Ist eine Heckgarage vorhanden, sollte man unbedingt auf eine zweite Tür achten. Sonst kann der großzügige Stauraum nur mit viel Kletterei erreicht werden, große Umschichtaktionen inklusive. Die Option einer zweiten Heckgaragentür versteckt sich bei vielen Reisemobilherstellern in aufpreispflichtigen Paketen. 


Die Insektenschutztür ist eines der praktischsten Ausstattungsmerkmale, die ein Reisemobil zu bieten hat. Sie hält zuverlässig blutsaugende Störenfriede aus dem Wohnraum fern und trägt so wesentlich zum Wohlbefinden beim Campen bei. Auch in geschlossenem Zustand lässt sie immer noch Frischluft ins Mobil, so dass dicke Luft keine Chance hat. Sie ist sowohl für aufgebaute Reisemobile als auch für Campingbusse mit Schiebetüren verfügbar.


Dachfenster bringen Licht und Luft ins Reisemobil

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Dachfenster bringen Licht und Luft ins Reisemobil.

Dachfenster bringen Licht und Luft ins Reisemobil und tragen so zur Wohlfühlatmosphäre bei. Wer Wert auf viel Licht legt, sollte Dachfenster unbedingt ab Werk bestellen, denn im Nachhinein ist es teuer und aufwendig, sie nachzurüsten. Vor allem bei Teilintegrierten bringt das Dachfenster in der Haube über dem Fahrerhaus viel Licht. Wird das Dachfenster über der Sitzgruppe ohnehin von einem Hubbett verdeckt, so genügt hier auch eine normale Dachhaube als Belüftungsmöglichkeit.


Der Dieseltank der meisten Wohnmobile fasst standardmäßig rund 90 Liter – genug, um auch lange Strecken zu überbrücken. Ganz anders sieht es beim kleineren 60-Liter-Tank aus, der bei einigen Modellen als Serienausstattung angegeben wird. Spätestens bei der Fahrt in den Urlaub fängt das häufigere Tanken an zu nerven. Wer die Wahl hat, sollte daher den größeren Tank nehmen. Dass überhaupt ein kleinerer Dieseltank verwendet wird, ist reine Gewichtskosmetik. 


Die Fahrerhausverdunkelung schützt vor neugierigen Blicken und Sonneneinstrahlung

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Die Fahrerhausverdunkelung schützt nachts vor neugierigen Blicken und tagsüber vor Sonneneinstrahlung.

Die Fahrerhausverdunkelung schützt nachts vor neugierigen Blicken und tagsüber vor Sonneneinstrahlung. Eine Faltverdunkelung ist besser als ein Vorhang. Kaum zu glauben, dass überhaupt Reisemobile angeboten werden, bei denen die Verdunkelung nicht serienmäßig dabei ist – die gibt es aber. In solchen Fällen muss der Sicht- und Lichtschutz dann im Paket mit anderem Zubehör bestellt werden. In erster Linie kann der Hersteller so Preiskosmetik betreiben und Zubehör aus dem Grundpreis herausrechnen. 


Die Motorisierung spielt beim Wohnmobil eine wichtige Rolle, auch wenn man bei Urlaubsfahrten keine Höchstgeschwindigkeiten erreichen will. Die PS-Zahl sollte dem Gewicht des Mobils jedenfalls angemessen sein, sonst bleibt der Spaß spätestens dann auf der Strecke, wenn man bei Steigungen zum Verkehrshindernis avanciert. Bei aufgebauten Reisemobilen auf Fiat Ducato fällt die kleinste Motorisierung mit 115 PS in Zukunft weg und ist nur noch für Kastenwagen erhältlich. Die nächste Stufe sind 130 PS. Für ein Wohnmobil mit 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht ist das angemessen. Für schwerere Mobile sollte man die 150- oder 180-PS-Variante in Betracht ziehen. 


Die Wahl der Chassisvariante hat grundlegende Auswirkungen auf die Zuladung. Viele Campingbusse werden als 3,3-Tonner angeboten, die Auflastung auf 3,5 Tonnen kostet dann Aufpreis, ist aber meistens notwendig. Ähnliches gilt für Reisemobile mit Aufbau, die mit 3,5 Tonnen auskommen müssen. Denn je nach Zahl der mitreisenden Personen steigt die benötigte Zuladungsreserve schnell in den mittleren dreistelligen Bereich. Wie viel Zuladung braucht man? Die Norm EN 1646-2 gesteht je Person 75 kg Körpergewicht und 10 kg Gepäck zu sowie 10 kg je Meter Fahrzeuglänge. Die sind schnell aufgebraucht. Rechnen Sie lieber mit mehr.



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