Kaufberatung Integrierte bis 65.000 Euro: 10 günstige Integrierte für Familien


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Günstige Integrierte – ist das nicht ein Widerspruch in sich? Tatsächlich startet die Preisskala bei dieser aufwendigen Bauweise erst über 50.000 Euro. Doch bis 65.000 Euro gibt es bereits eine vielfältige Auswahl.

Die Entwicklung und die Produktion einer eigenständigen Front erhöhen den Grundpreis eines Integrierten typischerweise um 10.000 bis 15.000 Euro – verglichen mit einem in der Länge, im Grundriss und in der Ausstattung vergleichbaren Teilintegrierten. Warum sollte man also überhaupt einen Integrierten kaufen?


Ein wichtiger Grund ist sicherlich die Optik. Nur bei Integrierten erscheinen Fahrerhaus und Aufbau wie aus einem Guss, und mit ihren charakteristischen Gesichtern setzen sie individuelle Zeichen im sonst vorherrschenden Fiat-Ducato-Einerlei. Zudem versprechen sie einen gewissen Prestigegewinn, nennt man sie doch nicht umsonst die Königsklasse der Reisemobile. Es gibt aber auch ganz praktische Vorzüge dieser besonderen Bauform. Das breitere und höhere Fahrerhaus lässt sich nicht nur optisch besser in den angrenzenden Wohnraum integrieren – daher auch der Name –, sondern ermöglicht bei gleicher Gesamtlänge auch mehr Geräumigkeit.


Insbesondere bei häufiger Nutzung mit vier Personen haben sie gegenüber den populären Teilintegrierten mit Hubbett spürbare Vorteile. Die Sitzgruppe kann nicht nur großzügiger gestaltet werden, sondern bleibt auch dann noch zumindest teilweise nutzbar, wenn das Hubbett abgesenkt ist. Für Familien ein wichtiger Aspekt; dann müssen die Eltern nicht zwangsweise gleichzeitig mit den Kindern schlafen gehen.


Bürstner Lyseo Time I 690 G


Bürstner Lyseo Time I 690 G

B. Thissen, M. Ehrenfeuchter, U. Kohstall, J. Bartosch, C. Hass
Bürstner Lyseo Time I 690 G: Grundpreis: 61.990 Euro

Grundpreis: 61.990 Euro
Basis: Citroën Jumper, Flachrahmen, Radstand 3800 mm, 120 kW/163 PS
Länge/Breite/Höhe: 6990/2320/2920 mm
Gewichte: Masse fahrbereit 2890 kg, zul. Gesamtgewicht 3500 kg
Bettenmaße: Hubbett: 1940 x 1500 mm; Einzelbetten 2 x 1850/2000 x 800 mm
Dreipunktgurte: 4
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 142 L, Gas-Gebläseheizung 6000 W, Frisch-/ Abwassertank 125 (20)/90 L, Bordbatterie 95 Ah


 GfK-Dach und -Boden, Funktions-Doppelboden, breite Aufbautür, Alu-Rahmenfenster, ESP und starker Motor serienmäßig, 142-L-Kühlschrank, Kocher mit Elektrozündung, kräftige Heizung mit Display-Bedienteil.
 Beifahrer-Airbag optional, frostgeschützter Abwassertank optional, keine Automatikoption beim Citroën Jumper.


Challenger Sirius 2090


Challenger Sirius 2090

Ulrich Kohstall
Challenger Sirius 2090: Grundpreis: 63.290 Euro

Grundpreis: 63.290 Euro
Basis: Fiat Ducato, Flachrahmen, Radstand 3800 mm, ab 96 kW/130 PS
Länge/Breite/Höhe: 6680/2300/2890 mm
Gewichte: Masse fahrbereit 2980 kg, zul. Gesamtgewicht 3500 kg
Bettenmaße: Hubbett 1900 x 1400 mm; umgebaute Sitzgruppe: 1800 x 1200 mm
Dreipunktgurte: 4
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 175 L, Kraftstoff-Gebläseheizung 6000 W, Frisch-/Abwassertank 130/105 L, Bordbatterie k. A.


 Weitgehend holzfreier Aufbau, GfK ringsum, Funktions-Doppelboden, PU-Rahmenfenster, 7 Jahre Dichtigkeitsgarantie, handlich-kompakte Länge, großes Bad, große Sitzgruppe, 175-L-Kühlschrank, Warmwasserheizung optional.
 Beifahrer-Airbag und ESP gegen Aufpreis, frostgeschützter Abwassertank optional, kein Festbett im Heck.


Dethleffs Globebus I 1



Dethleffs Globebus I

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Grundpreis: 58.499 Euro
Basis: Fiat Ducato, Flachrahmen, Radstand 3450 mm, ab 96 kW/130 PS
Länge/Breite/Höhe: 5990/2200/2810 mm
Gewichte: Masse fahrbereit 2710 kg, zul. Gesamtgewicht 3499 kg
Bettenmaße: Hubbett 1850 x 1500 mm; Heckbett: 2000 x 1450 mm
Dreipunktgurte: 4
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 90 L, Gas-Gebläseheizung 6000 W, Frisch-/Abwassertank 104 (20)/90 L, Bordbatterie 95 Ah


 Sehr kompakte, handliche Abmessungen, wendig dank kurzem Radstand, ESP Serie, Dach und Boden GfK, kräftige Heizung, viel Zuladung, 8 weitere Modelle unter 65.000 Euro.
 Dach und Wände mit Holzverstärkungen, Fahrer- und Beifahrer-Airbag kosten Aufpreis, Fahrertür und isolierter Abwassertank optional, kleiner Kühlschrank, kurzes Hubbett.


Forster I 699 EB


Forster I 699 EB

B. Thissen, M. Ehrenfeuchter, U. Kohstall, J. Bartosch, C. Hass
Forster I 699 EB: Grundpreis: 57.990 Euro

Grundpreis: 57.990 Euro
Basis: Fiat Ducato, Flachrahmen, Radstand 3800 mm, ab 96 kW/130 PS
Länge/Breite/Höhe: 6990/2350/2890 mm
Gewichte: Masse fahrbereit 2915 kg, zul. Gesamtgewicht 3500 kg
Bettenmaße: Hubbett 1900 x 1400 mm; Heckbetten: 2 x 1900 x 820 mm
Dreipunktgurte: 4 (5)
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 142 L, Gas-Gebläseheizung 4000 W, Frisch-/ Abwassertank 110 (20)/90 L, Bordbatterie 100 Ah.


 GfK ringsum, außen und innen, holzfreie Wände, XPS-Isolierung, PU-Rahmenfenster, 142-L-Kühlschrank, 5 Jahre Dichtigkeitsgarantie, 5. Gurtplatz verfügbar, 3 weitere Modelle unter 65.000 Euro.
 Beifahrer-Airbag und ESP kosten extra, frostgeschützter Abwassertank optional.



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Giottiline G-Liner 937


Giottiline G-Liner 937

B. Thissen
Giottiline G-Liner 937: Grundpreis: 56.990 Euro

Grundpreis: 56.990 Euro
Basis: Citroën Jumper, Flachrahmen, Radstand 4035 mm, 120 kW/163 PS
Länge/Breite/Höhe: 7440/2330/2920 mm
Gewichte: Masse fahrbereit 3132 kg, zul. Gesamtgewicht 3500 kg
Bettenmaße: Hubbett 2000 x 1320 mm; Heckbetten: 2 x 2080/2130 x 850 mm
Dreipunktgurte: 4
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 150 L, Gas-Gebläseheizung 6000 W, Frisch-/Abwassertank 100/100 L, Bordbatt. k. A.


 GfK rundum, außen und innen, Alu-Rahmenfenster, Funktionsdoppelboden, günstiger Preis, gut integriertes Hubbett mit umlaufenden Hängeschränken, 150-L-Kühlschrank, kräftige Heizung, lange Einzelbetten.
 Wenig Zuladung, hohe Nebenkosten, kleines Servicenetz, keine Automatikoption beim Citroën Jumper.


Itineo FB 650


Itineo FB 650

Ulrich Kohstall
Itineo FB 650: Grundpreis: 58.400 Euro

Grundpreis: 58.400 Euro
Basis: Fiat Ducato, Leiterrahmen, Radstand 3800 mm, ab 96 kW/130 PS
Länge/Breite/Höhe: 6550/2350/2890 mm
Gewichte: Masse fahrbereit 2990 kg, zul. Gesamtgewicht 3500 kg
Bettenmaße: Hubbett 1900 x 1400 mm; umgebaute Sitzgruppe: 2000 x 1350 mm
Dreipunktgurte: 4 (5)
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 142 L, Gas-Gebläseheizung 4000 W, Frisch-/Abwassertank 120 (20)/120 L, Bordbatterie 100 Ah.


 GfK ringsum, XPS-Isolierung, relativ kompakte, handliche Abmessungen, extra großes Bad, geräumige Kleiderschränke, großzügige Sitzgruppe, 5. Gurtplatz optional, 142-L-Kühlschrank, 9 weitere Modelle unter 65.000 Euro.
 Vorgehängte Fenster, kein festes Heckbett, Beifahrer-Airbag, ESP und isolierter Abwassertank kosten extra.


Miller M-Liner 3


Miller M-Liner 3

B. Thissen
Miller M-Liner 3: Grundpreis: 51.990 Euro

Grundpreis: 51.990 Euro
Basis: Fiat Ducato, Flachrahmen, Radstand 4035 mm, ab 96 kW/130 PS
Länge/Breite/Höhe: 6980/2300/2890 mm
Gewichte: Masse fahrbereit k. A., zul. Gesamtgewicht 3300 kg
Bettenmaße: Hubbett 1900 x 1350 mm; Heckbett: 1850/2050 x 1400 mm
Dreipunktgurte: 4
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 150 L, Gas-Gebläseheizung 4000 W, Frisch-/Abwassertank 100/110 L, Bordbatterie k. A.


 GfK rundum, außen und innen, weitgehend holzfreier Aufbau, PU-Rahmenfenster, sehr günstiger Preis, 150-L-Kühlschrank, relativ bequemer Einstieg ins Heckdoppelbett.
 Hohe Nebenkosten, nur ein Servicepunkt, serienmäßig 3,3-t-Chassis, einseitig kurzes Heckbett, isol. Abwassertank optional, Lockpreis (49.990 Euro) nur mit Bankpaket.


Pilote Galaxy 600 G


Pilote Galaxy 600 G

Ulrich Kohstall
Pilote Galaxy 600 G: Grundpreis: 60.435 Euro

Grundpreis: 60.435 Euro
Basis: Fiat Ducato, Flachrahmen, Radstand 3450 mm, ab 96 kW/130 PS
Länge/Breite/Höhe: 5990/2300/2850 mm
Gewichte: Masse fahrbereit 2890 kg, zul. Gesamtgewicht 3500 kg
Bettenmaße: Hubbett 1900 x 1350 mm; Heckbett: 2050 x 1500 mm
Dreipunktgurte: 4
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 138 L, Gas-Gebläseheizung 4000 W, Frisch-/ Abwassertank 130 (20)/95 L, Bordbatterie 105 Ah.


 GfK-Dach und -Boden, XPS-Isolierung, Alu-Rahmenfenster, Zentraldoppelboden, kurzes, wendiges Fahrzeug, großes Heckbett im kompakten Mobil, 138-L-Kühlschrank, frostsicherer Abwassertank Serie, relativ viel Zuladung, 10 weitere Modelle unter 65.000 Euro.
 Sicherheits-Features wie Beifahrer-Airbag und ESP kosten extra.


Roller Team Zefiro Integral 295


Roller Team Zefiro Integral 295

Jürgen Bartosch
Roller Team Zefiro Integral 295: Grundpreis: 62.990 Euro

Grundpreis: 62.990 Euro
Basis: Fiat Ducato, Flachrahmen, Radstand 4035 mm, ab 96 kW/130 PS
Länge/Breite/Höhe: 6970/2350/2950 mm
Gewichte: Masse fahrbereit 3080 kg, zul. Gesamtgewicht 3500 kg
Bettenmaße: Hubbett 1890 x 1350 mm; Heckbett: 2030 x 1310 mm
Dreipunktgurte: 4 (5)
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 150 L, Gas-Gebläseheizung 4000 W, Frisch-/Abwassertank 100 (20)/115 L, Bordbatterie k. A.


 GfK-ringsum, außen und innen, weitgehend holzfreier Aufbau, PU-Rahmenfenster, Fahrer-/Beifahrer-Airbag, Klimaautomatik u. Rückfahrkamera Serie, 150-L-Kühlschrank, höhenverstellbares Heckbett, 5. Gurtplatz serienmäßig.
 ESP, starke Heizung und isolierter Abwassertank kosten Aufpreis, hohe Nebenkosten.


Sunlight I 68


Sunlight I 68

Christian Hass
Sunlight I 68: Grundpreis: 54.999 Euro

Grundpreis: 54.999 Euro
Basis: Fiat Ducato, Flachrahmen, Radstand 4035 mm, ab 96 kW/130 PS
Länge/Breite/Höhe: 7430/2330/2940 mm
Gewichte: Masse fahrbereit 2950 kg, zul. Gesamtgewicht 3495 kg
Bettenmaße: Hubbett 2000 x 1500 mm; Heckbetten: 2 x 2100/2150 x 800 mm
Dreipunktgurte: 4 (5)
Bordtechnik: Absorberkühlschrank 113 L, Gas-Gebläseheizung 6000 W, Frisch-/Abwassertank 112 (20)/92 L, Bordbatterie 95 Ah.


 GfK-Dach, günstiger Preis, kräftige Heizung, lange Einzelbetten, großzügiger Raumeindruck, separate Dusche, 5 Jahre Dichtigkeitsgarantie, 5. Gurtplatz optional.
 Holz-Unterboden und -Verstärkungen in Dach und Wänden, vorgehängte Fenster, etwas kleiner Kühlschrank, ESP und Beifahrer-Airbag optional, ebenso isol. Abwassertank.


Spezielle „Problemzonen“ der Integrierten


Niesmann + Bischoff Arto 77 E

Ingolf Pompe
Nachteil von Integrierten: Keine Beifahrer- und manchmal auch keine Fahrertür.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Integrierte spezielle „Problemzonen“ haben, die anderen Aufbauformen fremd sind. Die meisten Integrierten verzichten beispielsweise auf eine Beifahrertür, und manche sparen sich selbst die Fahrerpforte oder bieten sie nur gegen Aufpreis an. Das kann das Rangieren auf dem Stellplatz schon mal mühsam machen, wenn man ein paarmal aus- und einsteigen muss – stets durch die Aufbautür. Nicht jeder fühlt sich außerdem wohl damit, keinen direkten Fluchtweg aus dem Fahrerhaus zu haben. Allerdings geben die Fahrertüren bei Integrierten auch immer wieder Anlass zu Ärger, weil sie schlecht schließen oder Geräusche verursachen.


Ohnehin ist die Geräuschentwicklung während der Fahrt ein Punkt, bei dem Integrierte sehr unterschiedlich abschneiden – teils besser, teils schlechter als mit Original-Fahrerhaus – vor allem bezüglich der Motorlärmdämmung. Aber auch die Hubbetten sind immer wieder Quellen von Quietsch- und Knarzgeräuschen.


Aufbau der günstigen Integrierten

Schließlich differieren auch der Raumeindruck im Fahrerhaus und die Übersichtlichkeit teils sehr deutlich aufgrund der unterschiedlich gestalteten Fronten. Eine Probefahrt ist darum gerade bei Integrierten ganz besonders ratsam. Kaum Unterschiede gibt es hingegen beim Basisfahrzeug, das sich unter der markenspezifischen Hülle versteckt. In dieser Preisklasse führt am Fiat Ducato kaum ein Weg vorbei.



Lyseo Time I734G

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Lediglich zwei Marken dieser Auswahl – Bürstner und Giottiline – bevorzugen den meist etwas günstiger angebotenen Halbbruder Citroën Jumper, der sich nur durch die eigenen Motoren unterscheidet. Auf eine Automatikoption für das Getriebe muss man hier allerdings verzichten. Der Fiat punktet zudem durch ein relativ engmaschiges, auf Reisemobile spezialisiertes Servicenetz.


Auch bei den Fahrgestellvarianten zeigt sich ein fast einheitliches Bild. Ein Tiefrahmenchassis von Zulieferer Alko ist bei keiner Marke in der Kalkulation mit drin. Lediglich die französische Marke Itineo setzt auf den klassischen, höheren Leiterrahmen als Grundlage, der etwas mehr Steifigkeit sowie den direkten Anschluss des Wohnraumbodens ans Fahrerhaus für sich verbuchen kann.


Alle anderen bauen auf dem leichteren Fiat-Flachrahmen auf. Der Höhenversatz zum Fahrerhaus wird dabei entweder durch eine Stufe, ein Bodenpodest oder eine höherlegung des ganzen Bodens überwunden, oder gewinnbringend für einen flachen Funktionsdoppelboden genutzt, wie beim Bürstner, Challenger, Giottiline und Pilote. Das ermöglicht, die Bordtechnik geschützt und frostsicher zu installieren, und sorgt für wärmere Füße im Winter durch die bessere Dämmung und Kellerbeheizung. Teils ist sogar noch ein Staufach mit drin, zugänglich über Bodenluken.


Der Einsatz von robusten Materialien bei der Aufbaukonstruktion hilft, die Nutzbarkeit, aber auch den Wert des Fahrzeugs zu erhalten. Hagelresistenteres GfK als Dachbeplankung hat sich inzwischen gegenüber Alu durchgesetzt, die meisten verwenden das gleiche Material auch auf der Kabinenunterseite – als verrottungsstabile Alternative zu Holz. Forster, Giottiline, Miller und Roller Team täfeln sogar die Innenwände mit GfK. Auch als tragendes Material in der Isolierschicht ist Holz mehr und mehr auf dem Rückzug.



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Bordtechnik und Ausstattung

Die bordtechnische Ausstattung unterscheidet sich bei den zehn Kontrahenten weniger gravierend. Mit einer weitgehend zentralisierten Anordnung der Bedienelemente, vor allem der Wasserversorgung in einem Außenfach, erleichtern Bürstner und Challenger das Ver- und Entsorgen. Einige Importmarken überlassen es ihren Händlern, die Bordbatterie einzubauen. Hier sollte man darauf achten, dass ein zyklenfester Batterietyp (AGM oder Gel) zum Einsatz kommt, und gegebenenfalls mit Zusatzkosten rechnen. Wer sein Fahrzeug auch zum Wintercamping nutzen möchte, muss bei einigen Modellen mit weiteren Aufpreisen für den frostgeschützten Abwassertank und die stärkere Truma-Heizung rechnen.


Kühlschränke der 140- bis 150-Liter-Klasse sind dagegen selbst bei den günstigen Integrierten fast schon Standard. Nur beim Sunlight (113 L) und beim Dethleffs (90 L) fallen die serienmäßigen Kühlvolumina deutlich kleiner aus. Der Challenger überrascht dagegen sogar mit einem 175-Liter-Exemplar – ohne Aufpreis.


Mit Zusatzkosten muss man auch bei der Sicherheitsausstattung des Basisfahrzeugs rechnen. Der Fahrer-Airbag ist zwar meist inbegriffen, der Luftsack für den Beifahrer und der Schleuderschutz ESP schlagen dagegen oft mit Extrakosten zu Buche. Alle Modelle auf Fiat Ducato setzen serienmäßig auf den 130-PS-Basismotor. Damit kann man zurechtkommen. Mehr Fahrspass und Kraftreserven bietet jedoch die 150-PS-Version, die in der Regel rund 1.500 Euro Aufpreis kostet. Käufer eines der beiden Modelle auf Citroën Jumper brauchen sich dagegen über die Motorisierung keine Gedanken zu machen, denn Bürstner und Giottiline gönnen ihnen gleich die stärkste Ausführung mit 163 PS.


Bei der Chassistragfähigkeit gehen neun von zehn Anbieter gleich mit der 3,5-Tonnen-Variante ins Rennen. Lediglich bei Miller müssen für die 200 Kilogramm mehr Zuladung gegenüber der 3,3-Tonnen-Serienvariante rund 1.000 Euro extra bezahlt werden.


Wer befürchtet, dass der Kostendruck im Einsteigersegment der Integrierten mehr oder weniger zwangsweise zu weitgehend ähnlichen Grundrissen und Modellkonzepten führt, sieht sich beim Sichten der Angebote angenehm überrascht. Beispiel Dethleffs: In der Globebus-I-Baureihe gibt es drei Modelle, die besonders schmal und niedrig gebaut sind und damit gerade Einsteigern die Angst vor dem Fahren eines Integrierten mit seinen ungewohnten Dimensionen nehmen können. Wer auf das Raumgefühl eines I-Modells in Standardbreite nicht verzichten will, kann bei derselben Marke aber auch zu einem von sechs Trend-I-Modellen greifen, die ebenso unter der 65.000-Euro- Preisgrenze bleiben.


Die Betten und Preise in den integrierten Mobilen


Giottiline G-Liner 937

B. Thissen
Giottiline G-Liner 937: Besonderheit des G-Liner ist das beinahe unsichtbar integrierte Hubbett.

Neben drei Einzel- und zwei Queensbett-Grundrissen findet sich mit dem I 6767 auch eine ungewöhnliche Aufteilung mit dem Hubbett als einzigem Festbett. Das Heck nehmen ein sehr großes Bad und reichlich Schränke und Stauräume ein.


Fans kompakter Fahrzeuge sollten alternativ bei der französischen Marke Pilote reinschauen. Die fast 20 Galaxy-Modelle liegen in der Breite zwar auf Standardmaß, vier davon bleiben aber in der Länge unter 6,50 Meter, drei sogar unter sechs Meter. Zwei Grundrisse fallen dabei durch große Heckbäder auf. Mit dem Galaxy 650 U ist zudem ein Hecksitzgruppen-Modell verfügbar.


Ebenfalls aus Frankreich stammt die Marke Challenger, bei der jedoch nur zwei I-Modelle unter dem Preislimit bleiben. Der Sirus 2088 EB setzt auf ein Queensbett, der 2090 auf viel Stauraum und ein sehr großes Bad im Heck.



Itineo SLB 700

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Itineo SLB 700 im Test

60.000-Euro-Integrierter mit Familien-Grundriss

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Als echter Spezialist für günstige Integrierte gilt überdies die dritte französische Marke: Itineo setzt ausschließlich auf dieses Segment. Jedes der zehn angebotenen Modelle bleibt unter der Preisgrenze von 65.000 Euro. Für Familien dabei besonders interessant: die drei Etagenbetten-Modelle SB 700, SLB 700 und SB 740 – letztere beiden mit eigener Kindersitzgruppe.


Immerhin einen Stockbetten-Grundriss hat auch die Eura-Mobil-Tochtermarke Forster unter ihren vier I-Modellen, die sämtlich unter 60.000 Euro bleiben. Sie stammen aus italienischer Fertigung wie auch die Integrierten der Marken Giottiline, Miller und Roller Team. Ungewöhnlich am G-Liner von Giottiline ist das unsichtbare Hubbett. Es verschwindet tagsüber in einer Dacherhöhung, sodass nur die umlaufenden Hängeschränke sichtbar sind. Zwei Modelle mit Queens- oder Einzelbetten stehen zur Auswahl.


Noch günstiger als die G-Liner werden – ebenfalls von Gante Wohnmobile – drei M-Liner-Modelle der Hausmarke Miller angeboten. Der Kampfpreis von unter 50.000 Euro gilt allerdings nur in Kombination mit einer Kreditfinanzierung bei der Hausbank des Discounters, wodurch zusätzliche Kosten anfallen. Beim Kauf sollte man zudem bedenken, dass man auf ein nennenswertes Servicenetz verzichten muss.


Von sechs integrierten Roller-Team-Modellen liegen nur die zwei kürzesten Grundrisse unter dem gesetzten Preislimit: Der Zefiro Integral 285 mit Einzelbetten und der 295 mit Doppelquerbett, beide knapp sieben Meter lang.


Mit dem neu eingeführten Lyseo Time I mischt auch Bürstner wieder in der Klasse der günstigen Integrierten mit. Vier Grundrisse stehen zur Wahl, drei davon mit Einzelbetten. Am ungewöhnlichsten ist dabei der I 720 mit besonders leicht zugänglichen Längsliegen und großem Heckbad – jedoch ohne Garage.


Ganz neu gestartet bei den Integrierten ist die Günstigmarke Sunlight, die sich mit solider Qualität aus deutscher Produktion einen Namen gemacht hat. Zwei gängige Modelle mit Queens- und Einzelbetten sollen den Ruf nun auch in die Königsklasse tragen.


Weitere Modelle

Günstige Preise lassen sich unter anderem durch größere Produktionszahlen erreichen. Dabei kann helfen, mehr oder weniger baugleiche Produkte unter verschiedenen Marken anzubieten. Vorreiter dieser Strategie waren die französischen Schwestermarken Challenger und Chausson. Die vorgestellten Sirius-Modelle sind in ganz ähnlicher Form auch in der Chausson-Exaltis-Baureihe erhältlich. Gleiches gilt für die Sunlight-Integrierten, die ebenso bei der Parallelmarke Carado verfügbar sind. Neuerdings gesellt sich zu diesem Duo auch noch die Marke Etrusco hinzu, die im Außen- und Innendesign aber auf mehr Eigenständigkeit pocht. Eng verwandte Modelle finden sich auch zu den Integrierten von Forster und Miller bei italienischen Marken, die aber hierzulande nicht vertrieben werden.


Wer speziell nach kompakten Integrierten mit schmalem Aufbau sucht, für den könnte außerdem noch der Knaus Van I 550 MD in Frage kommen. Mit 65.390 Euro reißt der knapp sechs Meter lange Querbettwagen das Preislimit nur knapp.


Fazit

Da ist echt was geboten! Sage noch einer, den Herstellern fällt nichts mehr ein. Im Segment der günstigen Integrierten hat sich echt viel getan. Neue Marken kamen hinzu, bekannte Baureihen wurden aufgewertet, ungewöhnliche Grundrisse ergänzen das Angebot. Ob für Paare oder Familien – auch ohne den ganz großen Geldbeutel kann man aus einer breiten Palette auswählen. Drei Marken bieten sogar jeweils rund zehn Modelle unter 65.000 Euro an. Die Frage ist: Stimmt auch die Qualität? Integrierte bergen besondere technische Herausforderungen, da ist gesunde Skepsis angebracht. Darum nicht von der Optik blenden lassen, sondern auch die Verabeitung unter die Lupe nehmen.


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