Die drei gängigsten Dämmstoffe im Vergleich: Mineralwolle, Polystyrol-Hartschaum (XPS/EPS) und Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR). Was schneidet besser ab hinsichtlich seiner Einsatzmöglichkeiten, der verwendeten Rohstoffe und der gesundheitlichen Bewertung?
Tipp: Eine umweltfreundliche Alternative zu den konventionellen Dämmstoffen sind ökologische Dämmstoffe.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
1. Mineralwolle
Rohstoff: Unter Mineralwolle sind Glas- und Steinwolle zusammengefasst. Sie unterscheiden sich nur in den verwendeten Rohstoffen, die jeweils eingeschmolzen und zerfasert werden:
- Glaswolle besteht bis zu 70 Prozent aus Altglas,
- Steinwolle besteht aus natürlichem Gestein.
Einsatzgebiete: Mineralwolle-Dämmstoffe haben nach wie vor den größten Marktanteil. Sie sind vielseitig einsetzbar, da sie zu Matten, Rollen oder Keilen verarbeitet werden können. Sie haben sehr gute Wärmedämm- und Schallschutzeigenschaften.
Gesundheitliche Bewertung: Das RAL-Gütezeichen „Erzeugnisse aus Mineralwolle“ kennzeichnet Produkte, die nicht mehr unter Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Alte Mineralwolledämmungen können aber laut Verbraucherzentrale durchaus ein gesundheitliches Risiko darstellen – ist der Dämmstoff jedoch gut abgedichtet, ist die Gefahr gering.
Inzwischen gibt es braunen Glaswolle-Dämmstoff (statt gelber Farbe), der dank eines Bindemittels aus nachwachsenden Rohstoffen beim Aufbringen weniger stauben und jucken soll als herkömmliche Produkte (z. B. von Knauf Insulation).
2. Polystyrol-Hartschaum (XPS/EPS)
Rohstoff: Das Ausgangsmaterial dieses Dämmstoffs ist der fossile Rohstoff Erdöl. Die Herstellung läuft über eine komplizierte Prozesskette mit hohem Energieverbrauch und dem Einsatz hoch toxischer Stoffe.
Einsatzgebiete: Polystyrol-Hartschaumplatten sind in zwei Varianten erhältlich: XPS oder EPS.
- Extruderschaum (XPS) ist druckfester als EPS und kommt daher bei Kelleraußenwänden (Perimeterdämmung), als Bodenplatte oder Aufdachdämmung zum Einsatz.
- Expandierter Partikelschaum (EPS) ist besser bekannt unter dem Namen Styropor. Es findet häufig bei Wärmedämmverbundsystemen Verwendung – der Marktanteil liegt hier bei ca. 85 Prozent.
Für Hartschaum im Allgemeinen gilt: Seine schalldämmenden Eigenschaften sind gering.
Gesundheitliche Bewertung: Eine schneidende Bearbeitung empfohlen. Sägen oder Fräsen führt zu erheblichen Staubbelastungen.
3. Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR)
Rohstoff: Die Basis ist hier ebenfalls Erdöl und der Herstellungsprozess energieintensiv.
Einsatzgebiete: Das große Plus von Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR): Er hat von allen Baustoffen die besten Dämmeigenschaften. Er kommt deshalb dort zum Einsatz, wo auf geringem Raum möglichst viel Dämmwirkung erzielt werden soll.
Im Gegensatz zu Polystyrol sind PUR-Dämmplatten weitgehend beständig gegen Lösungsmittel und Heißbitumen, was auch den Einsatz auf Flachdächern ermöglicht.
Gesundheitliche Bewertung: Ausländische Produkte können immer noch das ozonschädliche H-FCKW, das in Deutschland verboten ist, enthalten. Deshalb auf die Herkunft achten!
Fördergelder nutzen: Geld sparen beim Dämmen
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